Jemandem nicht das Wasser reichen können

Liebe Leser,

im Mittelalter wurde nicht mit Besteck, sondern,
mit den bloßen Fingern gegessen.
Aus Gründen der Hygiene wurde vor und nach dem Essen eine Schale Wasser gereicht, um den Gästen das Waschen ihrer Finger
zu ermöglichen.

Dies wurde jedoch nur in vornehmen Häusern so gehandhabt.

In Erzählungen über das Essen in den vornehmem Häusern,
etwa bei Hofe, wird das so genannte „wazzer nemen“ erwähnt.

Den Gästen das Wasser reichen, durften nur
ganz bestimmte Untergebener des Hausherrn.

Wer nicht einmal wert genug war, Wasser reichen zu dürfen, dann war dieser derart weit vom Standard der Gäste entfernt, dass er diesen im wahrsten Sinne des Wortes:
„nicht das Wasser reichen kann.“

Die Bedeutung dieser Redewendung wurde vor allem auch durch folgendes Zitat aus Goethes „Faust“ bekannt:

„Aber ist eine im ganzen Land,
Die meiner trauten Gretel gleicht,
Die meiner Schwester das Wasser reicht?“

 Werner-Signatur

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