Über die Tradition des Maibaumes von Herzen gerne berichtet

Liebe Leserinnen und Leser,

der Mai ist gekommendie Bäume schlagen aus!,

besagt ein altes Sprichwort und es ist bei näherer Betrachtung tatsächlich etwas dran, an dieser Aussage, zumindest etwas recht lustiges.

In meiner Heimat, dem Rheinland, ist es Brauch, dass sich Jungen und Männer aufmachen, um ihren Freundinnen grüne Zweige oder kleine Bäume als untrüglichen Liebesbeweis vor die Tür zu stellen. Das sind meist mit bunten Bändern geschmückte Birken .
Birken sind die ersten Bäume, die nach dem Winter Blätter kommen, daher gelten sie auch als Symbol für den Frühling.
Und weil Birken früher „Maien“ hießen, wird dieser Liebesbeweis auch „Liebesmaien“ genannt und es entstand das Wort: Maibaum.
In Süddeutschland, sehr traditionell orientiert sind die Bayern, werden in vielen Ortschaften Maibäume aufgestellt: riesige Fichten oder Tannen, die mit vereinter Kraft mitten auf dem Dorfplatz aufgerichtet werden, wobei häufig sogar die  Hilfe eines Krans benötigt wird.
Aber eigentlich sehen Maibäume heutzutage gar nicht mehr aus wie richtige Bäume, denn die unteren Äste werden abgesägt und lediglich die obere Baumspitze bleibt stehen.
Der Stamm wird abgeschält und mit bunten Bändern umwickelt.
Der Maibaum wird in der Nacht zum 1. Mai strengstens bewacht, denn überall lauern „Diebe“, die den Maibaum vom Dorfplatz stiebitzen und ihn in ihrer eigenen Ortschaft aufstellen wollen.
Hat der Maibaum diese Nacht überstanden, kann es am nächsten Tag dann endlich so richtig losgehen: Tanz und ausgelassenes Feiern ist dann Trumpf.
Als ziemlich regelmäßiger Hörer des Radiosenders „Antenne Bayern“ verfolge ich die Geschichten rund um die Maibaum Tradition seit vielen Jahren und in diesem Jahr ist es ganz besonders spannend:
in einer Nacht- und Nebelaktion hat Antenne Bayern den Maibaum der Ortschaft: Zwiesel geklaut. Einen Tag später wurde dann von ganz pfiffigen Burschenen der Ortschaften: Randelsried und Asbach (Landkreis Dachau) der Zwieseler Maibaum Antenne Bayern wieder abgeluchst.
Die Randelsrieder und Asbacher haben durch cleveres Verhandeln nun als Auslöse für den Baum die Zusage von Antenne Bayern, daß sie mit einem Bus abgeholt und zur Zwieseler Maifeier gebracht werden und als „Marschverpflegung“ bekommen sie 100l Bier!
Antenne Bayern seinerseits hat nach Rückerhalt des Baumes der Ortschaft Zwiesel am Montag morgen folgende Auslöseforderungen gestellt, die es bis Freitag morgen, 07:00 Uhr zu erfüllen gilt, um den Zwieseler Maibaum, ein 30m langes Prachtexemplar, wieder zurückzubekommen:
Zwiesel muss zum ersten Mal „MAI-Nachten„! feiern und zwar mit Bayerns erstem Christkindlmarkt des Jahres: dem Original Zwieseler Christkindlmarkt.
Bis Freitag um 7 Uhr morgens haben die Zwieseler Zeit, ihren eigentlichen Weihnachtsmarkt naturgetreu aufzubauen und wenn das klappt,  gibt es den Maibaum zurück.
Und obendrauf – die große Antenne Bayern Tanz in den Mai Party.
Hier die Regeln, die Antenne Bayern festgelegt hat, im Detail:

 

Regel 1: Jeder Marktstand muss weihnachtlich betrieben werden.

Regel 2: An jedem Marktstand muss es weihnachtliche Verpflegung geben, sowie Weihnachtsdekoration und Geschenke (weihnachtlich Kulinarisches, Kunsthandwerk und Selbstgemachtes für die Vorweihnachtszeit).

Regel 3: Auf dem Platz gibt es einen geschmückten Christbaum.

Regel 4: Der Bürgemeister muss den Markt am Freitag um 7 Uhr offiziell eröffnen.

Regel 5: Zur Eröffnung muss ein Chor Weihnachtslieder singen.

Ich habe das Ganze live am Radio verfolgt und mich mehr als köstlich amüsiert, finde die Idee dieser Auslöse königlich und bin mir sicher, dass alles so eintreten wird, wie gefordert.

Wer aus seiner Region die Tradition rund um den Maibaum kennt, wird sicher viel zu Schauen bekommen und wer es nicht kennt, kann im Internet etliche Berichte und Bilder finden.

Viel Spaß wünscht

Werner

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