Eine himmlische Weihnacht
* Liebe Leserinnen, liebe Leser *
Eines schönen Tages kamen die Engel auf die Idee auch mal selbst eine himmlische Weihnacht zu feiern!
„Ja, lasst uns das Christkind überraschen!„, ruft einer der Engel. „Das wäre doch mal was!“
„Aber lasst es uns heimlich machen, denn das Christkind darf vorher nichts merken“, sagt der Engel Simon.
„Und wir feiern erst dann, wenn das Christkind von der Bescherung der Kinder zurückkommt“, ergänzte der Engel Jeremias energisch.
“Ja, ja, ist schon klar!“, flüstern die anderen, „aber jetzt bitte ganz leise sein!“
In diesem Augenblick kommt gerade das Christkind vorbei und bemerkt ganz sachlich:
„Morgen ist Weihnachten und es gibt ja noch so viel zu tun, meine lieben Engel. Also, auf an die letzten Vorbereitungen, damit auch alles wie jedes Jahr reibungslos klappt.“
Einige Engel bringen etwas in die Himmelswerkstatt, andere holen frische Kekse, Plätzchen und Lebkuchen aus der Himmelsbäckerei. Es herrscht ein reges Treiben und jeder Engel kennt seine Aufgabe. Die Planungen des Christkindes sind präzise ausgearbeitet und die Rollen klar verteilt.
Der Engel Lukas bekommt den Auftrag, einen sehr großen Tannenzweig aus dem Wald mitzubringen. Er soll das Christkind in diesem Jahr zur Bescherung begleiten. Die größte Anerkennung und Ehre, die einem Engel zuteilwerden kann.
Juchhu, endlich ist es so weit. Der Weihnachtsabend ist gekommen.
Das Christkind macht sich zusammen mit Lukas und Elias auf den Weg zur Erde, um die Kinder zu bescheren.
Ja, jetzt staunt Ihr sicher, auch der Engel Elias darf diesmal mit, weil er ganz besonders fleißig war und besonders großes Organisationstalent bewiesen hat.
Wie in all den vorhergehenden Jahren tragen die beiden Elche Knut und Sven die Geschenke für die Kinder. Es sind viele, viele, viele bunte Päckchen.
Welches Geschenk welches Kind bekommt, hat das Christkind, Gott sei Dank, alles im Kopf.
Als das Christkind mit seinen Helfern in den Himmel zurückkehrt, hat es dieses ganz besondere wunderbare Strahlen im Gesicht.
Die Engel Lukas und Elias strahlen ebenfalls und sogar die Elche Knut und Sven! Sie haben alle soviel Schönes auf der Erde erlebt, von dem man nur so ins Schwärmen geraten kann.
Sie haben den herrlichen Duft von Keksen, Plätzchen, Kerzen und Tannen in den Häusern geschnuppert, ach wie herrlich hat es aber auch geduftet.
Die großen Augen der Kinder haben sie im Schein der Weihnachtskerzen leuchten gesehen und den erwartungsvoll klopfenden Kinderherzen haben sie gelauscht.
Mit strahlenden Gesichtern, jedoch auch ein bisschen erschöpft, kehren sie also zurück.
Lukas hat den großen Tannenzweig nicht vergessen. Sofort wird dieser Tannenzweig von einigen Engeln, die schon am großen Himmelstor gewartet heben, aufgestellt und mit allerlei Kugeln und Glitzerzeug behängt. Rote Schleifchen, die in der Himmelswerkstatt später einmal Puppenschleifchen werden, kommen in die Äste. Dazu Goldstaub und vieles andere mehr.
Das Christkind staunt bei dem schönen Anblick, wundert sich aber doch ein wenig.
Der Engel Simon hat sich eine Handvoll Rot vom Sonnenaufgang geholt und bläst nun daraus wunderschöne rote Kugeln. Die werden von den anderen Engeln auch an den Tannenzweig gehängt.
Und für ganz oben, für die Spitze, haben sich die Engel den Stern von Bethlehem ausgeliehen, natürlich nicht für lange, aber jetzt leuchtet und funkelt der Stern an der Spitze des Tannenzweigs. Und wie herrlich er funkelt!
Als dann die Engel auch noch „Frohe Weihnachten, liebes Christkind!“ rufen, versteht das Christkind endlich und freut sich wie ein Kindchen. Und alle Engel freuen sich mit.
Es gibt sogar Kekse, Plätzchen und Schokoladensterne aus der Himmelsbäckerei sowie köstlichen Honigpunsch mit Zimt.
„Und jetzt kommt die Überraschung!“, sagt der Engel Jeremias. Er verschwindet kurz hinter einer Wolke und kommt sogleich wieder zurück. Aber nicht alleine.
An der Hand führt er – ja, man mag es kaum glauben – die Heiligen Drei Könige!
Was für eine himmlische Weihnacht!
Da stehen sie nun, die Heiligen Drei Könige, prächtig geschmückt, und sie lachen! Und das Christkind steht auch da und lacht herzlicher, als je zuvor!
„Wir waren schon so gespannt, wie du jetzt aussiehst, liebes Christkind!“, erklärt Balthasar.
„Als wir dich zum letzten Mal gesehen haben, da warst du noch ein winzig kleines Kind“, sagt Melchior.
„Ich hoffe doch sehr, dass du dich noch an uns erinnerst, liebes Christkind“, lächelt Kaspar.
,,0h ja, aber gewiss doch, Ihr Lieben“, ruft das Christkind, „Natürlich erinnere ich mich! Das ist ja eine ganz wundervolle Überraschung! Ich habe schon so oft an euch gedacht und jetzt seid ihr hier! Wie schön, dass ihr mich besucht!“
„Erzählt uns allen bitte noch mal von damals, von der allerersten Weihnacht!“, rufen die Engel.
Das Christkind macht eine Handbewegung und alle Engel setzen sich im Kreis um das Christkind und die Heiligen Drei Könige herum.
Als Erstes fängt das Christkind an zu erzählen. Und dann erzählen die Heiligen Drei Könige weiter und immer weiter; sie erzählen auch von ihren Ländern und von allem, was sie über die Erde da unten wissen.
Mit ihren wunderschönen Geschichten bescheren sie das Christkind und die Engel, während unten auf der Erde die Kinder schon wieder mit roten, aufgeregten Backen in ihren Betten schlafen – mit einem oder zwei Geschenken im Arm.
Und was ist die Moral von der Geschicht?
„Eine himmlische Weihnacht steht ganz besonders dem Christkind, aber ganz sicher bestimmt auch uns allen gut zu Gesicht!
Wie auch immer Ihr Euch gerade fühlt und wo auch immer Ihr gerade seid, ich wünsche euch von Herzen gerne eine gesunde & fröhliche Vorweihnachtszeit.
Euer „alter“ Mann
Werner Michael Heus
5 Kommentare
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Tom & Jerry
Eine wirklich himmlische Weihnacht, also so im wahrsten Sinne des Wortes, wäre wirklich schön. Für mich gehört Schnee unbedingt dazu. Ich durfte früher oft den Balthasar im Krippenspiel darstellen. Das war eine Zeit, wo für mich die Welt noch in Ordnung war.
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