Kastanienbier, Kastanieneis und heiße Maronen
* Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die „graue“ Jahreszeit hat neben den vielen Farbenspielen der Blätter, dem starken Wind bis hin zu Sturm, dem vielen Niederschlag, etc. auch einiges Interessantes zu bieten, beispielsweise:
die Herbstzeit ist Kastanienzeit
Die Kastanie ist für mich persönlich einer der mit Abstand schönsten Bäume in unseren Gärten und Parkanlagen.
Sie blüht bereits ganz wunderschön im Frühling, sie spendet Schatten im Sommer und erfreut uns im Herbst mit ihrem bunten Laub.
Und wenn dann im Herbst die Nächte länger werden, färbt sich das Laub an den Kastanienbäumen hübsch anzusehen gelblich und braun.
Die Blätter beginnen zu fallen und der Boden unter dem Baum ist bald übersät mit Laub und den braunen Samen, die teilweise noch in ihrer stacheligen Behausung stecken.
Das wunderschöne Herbstwetter rund um den hoffentlich „Goldenen Oktober“ – der aktuell leider in vielen Teilen unseres Landes auf sich warten lässt – lädt uns unweigerlich zu Spaziergängen und Streifzügen durch die farbenprächtige Natur ein.
Für die Kinder ist der Herbst eine sehr spannende Jahreszeit, denn z.B.: die Kastanien, die als reife Früchte von den Bäumen fallen, eignen sich auch perfekt für kreative Bastelarbeiten und um der Fantasie freien Lauf zu lassen. Was kann denn schöner sein, als mit den Eltern oder Großeltern in der warmen Stube zusammenzusitzen, alte Geschichten zu erzählen bzw. zu hören und dabei ein wenig Nostalgie abseits von Handy oder Smartphone erleben zu dürfen?
Ebenso interessant finde ich persönlich die Tatsache, dass Kastanien mehr und mehr auch als Delikatesse geschätzt werden, denn man höre und staune, einige Sorten sind sogar essbar.
Oh, dieser absolut unvergleichliche, verführerische Duft von ofenfrisch gerösteten Esskastanien und Maronen zieht mittlerweile nicht nur durch Fußgängerzonen, sondern hält auch mehr und mehr in vielen heimischen Küchen Einzug.
Zubereitet als Püree oder als Beilage zu Wildgerichten schmecken
Esskastanien und Maronen ganz besonders lecker und Ihr werdet aus dem Staunen kaum mehr herauskommen, wenn Ihr das mutig einfach einmal probiert.
Zwischen Maronen und Esskastanien gibt es einen Unterschied:
Maronen sind weiter gezüchtete Sorten der ursprünglichen Edelkastanie. Sie sind größer, lassen sich leichter schälen und haben einen intensiveren Geschmack.
In Deutschland sind die essbaren Kastanien, wenn überhaupt, dann nur unter dem Begriff: heiße Maronen bekannt. Das größte Anbaugebiet ist die Pfalz. Die Saison hat Ende September begonnen und geht bei einigen Sorten bis in den Dezember hinein.
Die Ernte gestaltet sich einfach, den die reifen Früchte fallen zu Boden und werden dort ganz einfach aufgesammelt. Ob sie frisch sind, bekommt man ebenso einfach heraus. Die Kastanien in lauwarmes Wasser legen. Schwimmen sie an der Oberfläche sind sie frisch, gehen sie unter sind sie alt und sollten entsorgt werden!
Essbar ist das Fleisch, welches von einer Haut und einer holzigen Schale umgeben ist. Für die Zubereitung gibt es diverse Anleitungen im Internet, die man ganz einfach googeln kann.
Im Volksmund und auch botanisch sind die Kastanien den Nüssen zugeordnet. Nüssen sagt man ja pauschal nach, dass sie wahre „Dickmacher“ sind, jedoch ist das bei Kastanien anders. Der Fettanteil liegt lediglich bei 1,9 %! Sie sind also kalorienarm.
Das gilt aber leider nicht für die auf Weihnachtsmärkten angebotenen heißen Maronen, denn diese werden mir ordentlich Zucker angebraten.
Grundsätzlich sind die Früchte jedoch im Ursprungszustand so was von gesund, denn
Kastanien enthalten reichlich Mineralien und Vitamine. Im einzelnen sind das Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Phosphor und Eisen. Darüber hinaus sind sie sogar glutenfrei.
In einer bestimmten Region Italiens ist man uns ganz weit voraus. Dort wird die Kastanie „Brotbaum“ genannt. Kastanien werden mit Pasta gereicht, auch als Kastaniensuppe, Kastanienmarmelade und sogar Kastanieneis.
In Frankreich gelten karamellisierte Kastanie als eine ausgesprochene Spezialität und auf Korsika braut man aus Kastanien sogar Bier.
Bevor nun aber einige in Euphorie verfallen, möchte ich aufmerksam machen, dass die meisten Kastanien in unserem Land Rosskastanien sind – und die sind leider nicht essbar!
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