Weiberfastnacht 2019 bedeutet Tradition leben
Liebe Leserinnen, liebe Leser
heute, am Donnerstag, dem 28. Februar ist:
Weiberfastnacht 2019
Mit viel Sonnenschein sowie hier und da etwas Schnee geht es auf den Straßenkarneval zu.
Das frühlingshafte Wetter der vergangenen Tage mit viel Sonne und blauem Himmel setzt sich auch am heutigen Donnerstag fort, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) es prognostiziert hat.
Den echten Jecken, ist das Wetter egal, denn es geht in erster Linie darum
Tradition
zu pflegen!
Et darf jebütz werde op düvel kumm erus
(zu Hochdeutsch: Es darf „auf Teufel komm raus geküsst werden)
Lumpiger Donnerstag, Gumpiger Donnerstag, Schmutziger oder schmotziger Donnerstag – allein im Schwabenländle gibt es etliche Begriffe für diesen speziellen Donnerstag vor dem Aschermittwoch.
Deutschlandweit sind es sogar noch ganz viele Begriffe mehr:
Aus dem Rheinland stammt der Begriff Weiberfasching, im Dialekt meiner Heimat, Köln, heißt der Tag „Wieverfastelovend„.
Im Aachener Umland feiert man den Fettdonnerstag und in Koblenz den Schwerdonnerstag.
Tausende Frauen stürmen bundesweit die Rathäuser, um die traditionell äußerst begehrte Krawatte des Bürgermeisters abzuschneiden.
Auch in den Büros, den öffentlichen Verkehrsmitteln und selbst auf der Straße müssen viele Männer von ihren geliebten Krawatten Abschied nehmen.
Doch warum feiern die Frauen überhaupt Weiberfastnacht?
Die ersten Frauen, die es sich während des Faschingszeit besonders gut gehen ließen, lebten – man höre und staune – tatsächlich in Klöstern.
Im 18. Jahrhundert sollen Nonnen und Stiftsfrauen zur fünften Jahreszeit alles genossen haben, was ihnen verboten war: Es gab Tee, Kaffee, Wein und Schokolade, die Damen spielten Karten- und Glücksspiele und tanzten gemeinsam durch die Nacht.
Anfang des 19. Jahrhunderts war der Karneval eine rein dem männlichen Geschlecht vorbehaltene Veranstaltung, warum auch immer … Fragezeichen.
Im Jahr 1824 wollten Wäscherinnen aus Bonn-Beuel die Teilnahme der Damenwelt am Karneval mit einer kleinen taktischen List erzwingen.
Dazu beschlossen sie, am Donnerstag vor dem Karneval die Arbeit mal ganz einfach ruhen zu lassen, und gründeten das „Alte Damenkomitee von 1824 e.V“.
Die Krawatten sollten symbolisch die männliche Macht darstellen und wurden einzig aus diesem Grunde, getreu dem Motto: „Frau weiß sich eben zu helfen!“ abgeschnitten.
Der Sturm auf das Rathaus ist in Bonn-Beuel, im Gegensatz zu anderen Städten, auch heutzutage noch der Hauptgrund zum Weiberfastnacht feiern.
Für mich war es als junger Mann immer ein „Riesen-Spaß“ den Großvater um ein paar ausrangierte Krawatten zu bitten und mich dem Ritual zu stellen, ganz einfach zu einem, weil ich für jeden Spaß zu haben bin und zum anderen, weil ich Traditionen mag und speziell mit dieser aufgewachsen bin.
Also, liebe Damenwelt, wünsche ich Euch von Herzen gerne neben ganz viel Freude und Ausgelassenheit (denn wo gibt es die heutzutage noch?) ebenso viel Erfolg beim Trophäen sammeln (ähm…Krawatten abschneiden und sammeln) und sende einen ganz lieben Gruß zum Weiberfastnacht
Allen anderen Damen, wie auch allen männlichen Lesern wünsche ich ebenfalls von Herzen gerne einen wundervollen Tag gespickt mit vielen kleinen Nettigkeiten, welcher Art auch immer
Werner